New Work – Neue Arbeitskultur im öffentlichen Sektor

Rolf Dindorf
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Es ist wirklich kein Geheimnis: Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. New Work ist in aller Munde und verändert die Art und Weise, wie kommunale Unternehmen oder staatliche Organisationen organisiert sind und wie sie arbeiten.
Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff? Welche Veränderungen bringt New Work mit sich, und wie können Sie als Führungskraft diese neue Arbeitskultur erfolgreich in Ihrem kommunalen Unternehmen oder öffentlichen Verwaltung verankern?

Arbeitskultur im öffentlichen Sektor: Was bedeutet New Work?

Der Begriff „New Work“ geht auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurück, der ihn bereits in den 1970er Jahren prägte. Ursprünglich beschrieb er ein Konzept, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt und ihm ermöglicht, einer Arbeit nachzugehen, die ihn erfüllt und Sinn stiftet. Heute steht New Work für mehr als nur sinnstiftende Arbeit. Es beschreibt eine umfassende Transformation der Arbeitswelt, die durch langfristige Trends (demographischer Wandel, KI, Digitalisierung, Wertewandel) und kurzfristige Ereignisse (Ukraine-Krieg) getrieben wird. Dabei geht es um agile Arbeitsmethoden, flache Hierarchien, remote Work, Co-Working-Spaces und eine stärkere Individualisierung der Arbeitsbedingungen Somit steht die industriell geprägte Arbeitskultur in vielen öffentlichen Organisationen und Verwaltungen in Frage.

Arbeitskultur von morgen: Warum New Work?

Die Arbeitswelt von heute verlangt nach neuen Antworten auf alte Probleme: Der Fachkräftemangel, der Wunsch nach Work-Life-Balance und die Notwendigkeit, innovativ und flexibel zu bleiben, treiben den Wandel voran. New Work bietet die Chance, diese Herausforderungen zu meistern, indem es den Mitarbeitenden mehr Freiraum für Kreativität und persönliche Entfaltung gibt. Doch das ist kein Selbstläufer. Es erfordert einen kulturellen Wandel in den kommunalen Unternehmen und öffentlichen Organisationen, der von den Führungskräften und Verwaltungsspitzen aktiv gestaltet werden muss.
Dabei gilt:
Hinter dem Begriff New Work steckt mehr als nur ein schickes Büro. Es geht um die Gestaltung von Arbeitsplätzen, an denen Menschen wachsen und sich entfalten können. Es geht darum, dass die öffentliche Hand effektiver und effizienter in disruptiven Zeiten arbeitet. Die neue Arbeitskultur ist mehr, als ein Tischkicker, Kanban und ein Obstkorb.

Zukunftsfeste Arbeitskultur: Die neue Rolle der Führungskräfte

In der zukunftsfesten Arbeitskultur verändert sich auch die Rolle der Führungskraft. Hierarchien werden in Frage gestellt, und der Fokus liegt auf Kollaboration, Vernetzung und Empowerment. Führungskräfte werden zu Mentoren, die ihre Mitarbeitenden unterstützen, anstatt ihnen einfach nur Anweisungen zu geben. Dies erfordert ein Umdenken in der Führung: Statt Kontrolle und Mikromanagement sind Vertrauen und eine offene Kommunikation gefragt. Der kulturelle und organisationale Wandel im öffentlichen Dienst hin zu einer agilen Verwaltung setzt sowohl Selbstreflexion bei Führungskräften (wie auch bei Mitarbeitenden) als auch Verantwortungsabgabe und strategisches Denken voraus.

Tipps für Führungskräfte im öffentlichen Sektor

  • Vertrauen schenken
    Geben Sie Ihren Teammitgliedern die Freiheit, eigenständig zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Vertrauen ist die Basis für eine erfolgreiche New-Work-Kultur.
  • Feedback fördern
    Schaffen Sie eine offene Feedbackkultur, in der Mitarbeitenden ihre Meinungen und Ideen frei äußern können. Regelmäßige Feedbackgespräche helfen, die Zusammenarbeit zu verbessern und Potenziale zu erkennen.
  • Persönliche Entwicklung unterstützen
    Bieten Sie Ihren Abteilungsbeschäftigten Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und fördern Sie ihre individuellen Stärken.

Flexibilität und Agilität als Fundament

Einer der Kernaspekte von New Work ist die Flexibilität. Dies betrifft sowohl die Arbeitszeit als auch den Arbeitsort. Homeoffice und flexible Arbeitszeiten sind mittlerweile für viele Beschäftigte Standard (Voraussetzung: Die Arbeit lässt sich von daheim ausüben).
Doch es geht um mehr als nur die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Öffentliche Unternehmen und Verwaltungen müssen lernen, agil auf Veränderungen zu reagieren (ideal agieren!)und ihre Strukturen anzupassen. Agile Arbeitsmethoden wie beispielsweise Kanban oder Design Thinking können helfen, die Zusammenarbeit im Team effizienter zu gestalten und schneller auf neue Herausforderungen zu reagieren.

Fragen zur Selbstreflexion:

  • Wie flexibel sind die Arbeitszeiten und -orte in Ihrem kommunalen Unternehmen?
  • Welche agilen Methoden werden bereits eingesetzt, und wie erfolgreich sind diese?
  • Wie schnell können Strukturen und Prozesse an neue Gegebenheiten angepasst werden?

New Work: Die Bedeutung der Unternehmenskultur

Eine erfolgreiche Implementierung von New Work steht und fällt mit der Unternehmenskultur. Eine offene, transparente und von Respekt geprägte Kultur ist die Grundlage, auf der New Work gedeihen kann. Es ist wichtig, dass alle Mitarbeitenden, von der Praktikantin bis zum Vorstand oder der Verwaltungsspitze, die Werte der neuen Arbeitskultur leben und mittragen. Veränderungen können nur dann nachhaltig sein, wenn sie von allen Beteiligten akzeptiert und umgesetzt werden.

Fragen zur Selbstreflexion:

  • Welche Werte prägen derzeit Ihre Unternehmenskultur, und inwiefern unterstützen sie New Work?
  • Wie können bestehende Werte weiterentwickelt oder neue Werte etabliert werden, um die Transformation hin zur agilen Verwaltung zu unterstützen?

Technologie als Enabler der neuen Arbeitskultur

Die Digitalisierung ist ein zentraler Treiber von New Work. Moderne Technologien ermöglichen nicht nur neue Arbeitsformen, sondern auch eine effizientere Zusammenarbeit und Kommunikation. Tools für Projektmanagement, virtuelle Meetings und Kollaborationsplattformen sind aus dem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Doch Technologie allein ist nicht die Lösung. Sie muss sinnvoll eingesetzt werden und die Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigen. Darüber hinaus müssen die Beschäftigten in den Stadtwerken oder Gewerbeaufsichtsamt mit den Digital-Kompetenzen ausgerüstet werden.

Fragen zur Selbstreflexion:

  • Welche Technologien werden derzeit in Ihrem Unternehmen eingesetzt, und wie unterstützen sie die New-Work-Kultur?
  • Gibt es technologische Lücken, die geschlossen werden müssen, um effizienter arbeiten zu können?
  • Wie können Mitarbeitende in der Nutzung neuer Technologien geschult und unterstützt werden?

Fazit: Aufbruch in eine neue Arbeitswelt

New Work ist mehr als ein Trend; es ist eine Notwendigkeit, um in einer sich schnell verändernden Welt erfolgreich als kommunales Unternehmen oder öffentliche Einrichtung zu bleiben. Die Einführung einer neuen Arbeitskultur erfordert Mut, Offenheit und die Bereitschaft, gewohnte Wege zu verlassen. Seien Sie als Führungskraft der Motor dieser Veränderung.
Stellen Sie sich die Frage: Welche Schritte können noch heute unternommen werden, um die Transformation in Ihrem Unternehmen oder Organisation voranzutreiben?

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Sinn führt!
0631 6259657 (Rolf Dindorf)

Photo: iStock(c)


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