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Führungskräfte im öffentlichen Dienst sind Vermittler mit Dauer-Spagat. Nach unten tragen sie die Verantwortung für motivierte Teams, nach oben müssen sie den Vorgaben der Hierarchie und Politik gerecht werden. Sie fungieren als Bindeglied, Puffer und Übersetzer – sind aber oft auch Getriebene zwischen den Erwartungen von oben und unten. Diese Zwickmühle erschwert die Mitarbeiterbindung enorm: Wie soll man die besten Leute halten, wenn man selbst von oben ausgebremst wird? Doch genau hier zeigt sich Führungsstärke. Die zentrale Frage lautet: Agieren Sie nur als Befehlsempfänger – oder gestalten Sie aktiv die Kultur in Ihrem Team?
Zwischen Chefetage und Basis: Druck von beiden Seiten
Viele mittlere Führungskräfte fühlen sich gefangen. Von oben kommen politische Ziele, Verwaltungsanweisungen oder Sparvorgaben; von unten der berechtigte Wunsch des Teams nach Unterstützung, Entwicklung und Anerkennung. Nicht selten fühlen sich Teamleiter „ferngesteuert“ und dürfen scheinbar nichts bewegen. Entscheidungen werden zur Absicherung lieber nach oben delegiert. Und weil Fehler in der Verwaltung ungern gesehen sind, gilt oft die Devise: Bloß kein Risiko! Mut wird teurer bewertet als Mittelmaß – Innovation bleibt liegen.
Die Folgen für die Mitarbeiterbindung sind gravierend. Mitarbeitende spüren genau, wenn Führungskräfte selbst unsicher oder blockiert sind. Fehlender Entscheidungsspielraum auf Leitungsebene überträgt sich als Starrheit auf das Team. Kommunikationsvakuum und Intransparenz von oben erzeugen Frust und Gerüchte. Engagierte Beschäftigte erleben, dass neue Ideen versanden, weil „die oberste Leitung nicht mitzieht“. Im schlimmsten Fall verlieren sie das Vertrauen in die Führung – und orientieren sich woanders hin. Einer Studie zufolge verlassen 35 % der Leistungsträger im öffentlichen Dienst ihren Arbeitgeber, weil inspirierende Führungskräfte fehlen, die als Vorbilder vorangehen und die Mitarbeiterentwicklung vorantreiben. Mit anderen Worten: Mangelnde Führungskultur kostet direkt Talente.
Es gibt aber auch eine andere Perspektive: Gute Leute gehen nicht zwangsläufig trotz starrer Strukturen – sondern weil „lokale“ Führungskräfte sie nicht ausreichend auffangen. Mitarbeiterbindung ist kein Zufallstreffer, sie ist Führungsaufgabe. Gerade im begrenzten Raum, den die Bürokratie lässt, zeigt sich wahres Leadership. Indem Führungskräfte ihren Handlungsspielraum geschickt nutzen, können sie trotz mancher Vorgaben ein attraktives Arbeitsumfeld schaffen.
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