Digitalisierung in der Landesverwaltung: Ministerpräsident Hans im Gespräch

Rolf Dindorf

Ministerpräsident Tobias Hans
Wir befinden uns schon mitten in der Vierten Industriellen Revolution. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten digitale Angebote (z.B. Apps, Öffnungszeiten, Online-Zugänge). Digitalisierung und Zukunftstechnologie erfordert den Mut zur Veränderung. Was kann sich im Saarland ändern?
Der Ministerpräsident des Saarlandes, Tobias Hans, äußert sich dazu im folgenden Interview:

1. Herr Ministerpräsident Hans, Sie sprachen davon, dass das Saarland „zum Hotspot für Gründer“ werden sollte. Wie möchten Sie dieses Ziel erreichen?
Die Potentiale für die Zukunft des Saarlandes liegen ganz wesentlich in einer erfolgreichen Digitalisierung und der Schaffung von Produktivitätsgewinnen aus Innovationen und Forschung. Damit rücken erfolgreiche Start-Ups und Gründungen in den Fokus einer Innovationsstrategie. Unter anderem durch Forschungsschwerpunkte wie Cybersecurity und Künstliche Intelligenz, wo wir heute schon exzellent sind, haben wir hervorragende Startbedingungen, auch ein „Hotspot für Gründer“ zu werden. Dazu brauchen wir ein Gründerökosystem, das Grundlagen und Infrastrukturen schafft, damit junge Wissenschaftler und Unternehmer hier ihre Geschäftsmodelle entwickeln und sie zum Erfolg führen können. Daran arbeiten wir derzeit. Mit dem IT-Inkubator, dem neuen Master-Studiengang „Entrepreneurial Cybersecurity“, der auch eine Unternehmensgründung zum Ziel hat, oder dem Innovation-Center, das an der Universität entstehen wird, sind wir auf einem guten Weg. Wichtig ist es uns auch, Netzwerke zu knüpfen und private Initiativen rund um Hubs und Coworking Spaces einzubinden.

2. Stichwort Apps: Welche digitalen Angebote plant die Landesregierung bis zum Ende der Legislaturperiode?
Es gibt ja bereits viele Einzelangebote, wie die des ÖPNV, der Tourismuszentrale, der Museen oder der jeweiligen Kommunen. Das Ziel ist eine „Saarland App“, die das Leben der Menschen erleichtert und Dinge zusammenführt. Daran wollen wir Schritt für Schritt arbeiten.

3. Ein Blick in die Zukunft: Wie schaut das digitale Saarland im Jahr 2030 aus?
Auf den ersten Blick ist das Land noch das gleiche: europäisch, optimistisch, pragmatisch, menschlich. Aber das saarländische Selbstverständnis ist ein anderes geworden. Wir sind der Hotspot für Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz und für Gründung und Innovation. Viele neue Unternehmen sind entstanden, und die bestehende Industrie steht mit ihrer digitalen Transformation an der Spitze. Aus der engen Beziehung zwischen Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ist ein Hochtechnologieland geworden, in dem jedes Talent seine Nische zur Entfaltung findet.

4. Was zeichnet aus Ihrer Sicht eine moderne Verwaltung 4.0 aus?
Eine moderne Verwaltung nutzt ihre technischen Möglichkeiten, um die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen im Sinne eines modernen Dienstleisters schnell, effektiv und niedrigschwellig zu unterstützen. Sie nutzt die zusätzlichen Möglichkeiten der Digitalisierung auch zur Optimierung ihrer Prozesse. Eine moderne Verwaltung ist eine agile Verwaltung.

5. „Das Saarland hat eine ganz besondere Frankreich-Kompetenz“ lautet Ihr aktuelles Statement zum Aachener Vertrag in der FAZ. Gibt es seitens der Landesregierung Überlegungen für eine verstärkte digitale Kooperation?
Natürlich haben wir hier einen besonderen Anspruch. Ich habe am 31.01.2019 den Ratsvorsitz der Großregion übernommen. In dieser Rolle will ich auch die digitalen Kooperationen in der Großregion voran bringen. Insbesondere in der Harmonisierung der Angebote in der Region sehe ich die Chance, dass sich jeder Partner mit seiner Exzellenz, wie bei uns Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz, weiter entwickeln und ausdifferenzieren kann. Dieses Thema habe ich mit Jean Rottner, dem Präsidenten der Region Grand Est, vor wenigen Wochen in Saarbrücken besprochen.

Vielen herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen
Rolf Dindorf

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