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Der Fachkräftemangel bedroht in den nächsten Jahren die Kommunalverwaltungen. 29% der Mitarbeiter/innen in den deutschen Kommunalverwaltungen sind 55 und älter. Etwa 441.000 verlassen nach Angaben des dbb in den nächsten zehn Jahren die kommunalen Verwaltungen.
Doch wie sieht es aus mit der Arbeitgebermarke? Haben Sie sich schon als spannender Arbeitgeber bemerkbar gemacht? Häufig sind kommunale Arbeitgeber nicht im Kopf der Bewerber/innen. Zur langfristigen Sicherung einer robusten Verwaltung wird die strategische Personalarbeit dringend auszubauen sein.
„Hier möchte ich arbeiten“ müssen sich die gesuchten Fachkräfte und Nachwuchsführungskräfte sagen. „5 Fragen zur strategische Personalentwicklung in der Kommunalverwaltung“ greift die Diskussion auf. Erfahrene Praktiker nehmen dazu kurz und knackig Stellung.
Heute mit Stadtrat Wolfgang Heuer, Beigeordneter für Bürgerservice, Personal, Organisation, Ordnung, Brandschutz und IT in Münster
1. Inwieweit ist der Fachkräftemangel ein Thema für die Stadt Münster?
Der Mangel an geeigneten Kräften ist inzwischen ein großes Thema für unsere Stadt. Bestimmte Berufsgruppen und einzelne Ämter und Einrichtungen sind dabei stärker betroffen als andere. Die Stadt arbeitet an verschiedenen Stellen daran, die Auswirkungen zu lindern.
2. Warum sollten junge Führungskräfte und qualifizierte Arbeitnehmer/innen zur Stadt Münster gehen?
Die Stadt Münster hat bereits vor Jahren begonnen, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen und Antworten zu geben. Die Überlegungen fanden statt im Rahmen der Entwicklung einer eigenen Arbeitgebermarke und eines verbesserten Personalmarketings. Die Hauptargumente, die für die Stadt als Arbeitgeberin sprechen, sind:
- Ich kann für eine und in einer sehr attraktiven Großstadt mit hoher Lebensqualität arbeiten.
- Ich habe einen sicheren Arbeitsplatz am Standort Münster.
- Ich arbeite in einem tollen Team, das sich um alle Menschen in unserer Stadt kümmert.
3. Welche Veränderungen kommen durch die Digitalisierung auf den Personalbestand und die Personalentwicklung zu?
Die Veränderungen sind vielschichtig und betreffen u. a. organisatorische und personelle Aspekte. Durch die Digitalisierung werden einzelne Arbeitsvorgänge komplett entfallen, andere Arbeitsplätze mit zum Teil neuen Qualifikationsprofilen werden entstehen. Die Personalentwicklung denkt diese Entwicklung vor und wirkt darauf hin, dass Verwaltung und Mitarbeiter/-innen gut vorbereitet sind. Zu den Handlungsbeispielen zählen Fortbildungsveranstaltungen, Workshops, Einrichtung von Stabsstellen mit entsprechenden Aufgaben, etc.
4. Wie sieht denn konkret Ihre Strategie zur Personalgewinnung aus?
Eine Gesamtstrategie zur Personalgewinnung liegt mit unserem Personalentwicklungskonzept vor. Zu den einzelnen über 200 Berufsgruppen bei uns gibt es darüber hinaus Einzelüberlegungen in unterschiedlicher Ausführlichkeit und Tiefe. Kernbotschaft ist, dass die Stadt Münster eine ganzheitliche Sicht auf die eigenen Mitarbeiter/innen verfolgt: Von der Gewinnung, über den Einsatz bis hin zum Ruhestand kümmern wir uns um unsere Kollegen/innen und machen Ihnen Angebote. Zum Gesamtrahmen gehören auch gesundheitsfördernde Initiativen, Betreuungsangebote bis hin zu Sportprogrammen.
5. Welche Rolle spielen die Führungskräfte beim Binden von Personal?
Die Führungskräfte spielen eine große Rolle bei der Personalbindung. Daher sind sie auch im Fokus der aktuellen Personalentwicklung mit dem Ziel, Ihnen tragfähige Instrumente für das Personalmanagement an die Hand zu geben. „Vorgesetzt“ und „vorbildlich“ sind aus meiner Sicht ein gutes Paar.
Vielen herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen
Rolf Dindorf
Bild: (c) Stadt Münster
Gestalten Sie eine starke Mitarbeiterbindung für langfristige Fachkräftegewinnung!
Wie können wir dem Fachkräftemangel begegnen und unsere Arbeitskultur neu gestalten?
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