Die öffentliche Verwaltung steht vor einer doppelten Herausforderung: dem demografischen Wandel und einem tiefgreifenden Wertewandel. Während ältere Beschäftigte mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen eine unverzichtbare Stütze darstellen, bringen junge Fachkräfte der Generation Z frische (digitale) Perspektiven und innovative Ideen ein.
Doch wie lassen sich die unterschiedlichen Wertvorstellungen in Einklang bringen?
Wie können Führungskräfte und Personalabteilungen eine gemeinsame Wertebasis schaffen, die alle Generationen in der Kommunalverwaltung anspricht?
Da ist Druck auf dem Kessel: Der Wertewandel zwischen den Generationen
Jede Generation wird von unterschiedlichen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Ereignissen geprägt. Dies führt u.a. zu unterschiedlichen Wertvorstellungen und Erwartungen an das Arbeitsleben.
- Generation 50plus (Babyboomer)
- Oft geprägt von Werten wie Pflichtbewusstsein, Loyalität und Hierarchie
- Sicherheit und Stabilität im Job sind wichtige Faktoren
- Erfahrung und Fachwissen werden hoch geschätzt
- Generation Z (GenZ, digitale Natives)
- Legen Wert auf Work-Life-Balance, Flexibilität und Sinnhaftigkeit
- Offene Kommunikation und flache Hierarchien sind gewünscht
- Technologieaffine und umweltbewusste Einstellung
Diese Unterschiede können zu Generationenkonflikten führen, wenn sie nicht erkannt und adressiert werden. Ob man allerdings als eine mögliche Lösung zum allgemeinen „Du“ in der Kommunalverwaltung übergehen sollte? „Wo man den Landrat duzen darf: Landratsamt Reutlingen setzt auf moderne Führung“ berichtet der Staatsanzeiger aus Baden-Württemberg.
Kluft bei Werten?
Herausforderungen für die öffentliche Verwaltung
- Starre Strukturen
Traditionelle Hierarchien und bürokratische Prozesse können die Bedürfnisse jüngerer Fachkräfte nach Flexibilität und Agilität nicht erfüllen. - Fachkräftemangel
Der Wettbewerb um qualifizierte Nachwuchskräfte ist intensiv. Die öffentliche Verwaltung muss sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren. - Wissensmanagement
Der Wissenstransfer zwischen älteren und jüngeren Beschäftigten ist entscheidend, um den Verlust von Erfahrungswissen zu vermeiden. - Digitalisierung
Die digitale Transformation einschließlich KI erfordert neue Kompetenzen und eine offene Haltung gegenüber Veränderungen.
Goldader: Lösungsansätze für eine gemeinsame Wertebasis in der Verwaltung
Um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Generationen der GenZ und Generation 50plus im Rathaus zu fördern, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
- Förderung des Dialogs
- Schaffen Sie Plattformen für den Austausch zwischen den Generationen, z. B. durch generationenübergreifende Projekte oder Mentoring-Programme.
- Fördern Sie eine offene Kommunikationskultur, in der unterschiedliche Meinungen und Perspektiven transparent geäußert werden.
- Flexible Arbeitsmodelle
- Bieten Sie flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Optionen an, um den Bedürfnissen (jüngerer) Fachkräfte und potentieller Bewerber entgegenzukommen.
- Ermöglichen Sie Teilzeitmodelle und Sabbaticals, um eine bessere Work-Life-Balance zu gewährleisten.
- Investition in Weiterbildung
- Bieten Sie zielgerichtete individuelle Weiterbildungsmaßnahmen an, um die Kompetenzen aller Generationen zu stärken. Beachten Sie dabei besonders die Bedürfnisse der Generation Silberhaar.
- Fördern Sie den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen älteren und jüngeren Beschäftigten in den Abteilungen und Ämtern.
- Moderne (agile) Führungskultur
- Fördern Sie einen partizipativen Führungsstil, der die Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse einbezieht.
- Schaffen Sie eine Arbeitsatmosphäre, in der Leistung anerkannt und gefördert wird.
- Digitale Transformation gestalten
- Nutzen Sie digitale Tools und Technologien, um die Zusammenarbeit und Kommunikation zu verbessern.
- Bieten Sie Schulungen und Unterstützung an, um die digitale Kompetenz aller Beschäftigten zu stärken.
- Werteorientierte Personalarbeit
- Integrieren Sie die Werte der Organisation in den gesamten Personalprozess, von der Rekrutierung bis zur Personalentwicklung.
- Schaffen Sie eine inklusive Unternehmenskultur, die Vielfalt und Diversität wertschätzt.
Fazit
Der Wertewandel und die unterschiedlichen Bedürfnisse der Generationen stellen die öffentliche Verwaltung vor große Herausforderungen. Doch mit einer offenen Haltung, einer modernen Führungskultur und gezielten Maßnahmen können diese Herausforderungen gemeistert werden. Eine gemeinsame Wertebasis, die alle Generationen anspricht (und gelebt wird!) ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen und zukunftsorientierten öffentlichen Verwaltung.
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