Das Interview mit Landrat Frey: Corona und die Digitalisierung im Landratsamt Starnberg

Landrat Stefan Frey Starnberg
Rolf Dindorf

Plötzlich Digitalisierung? Die Corona-Herausforderung mischt die digitalen Karten neu. Jahrelang diskutiert und wenig praktiziert in Kommunalverwaltungen führt die aktuelle Krisenlage zum deutlichen Ausbau digitaler Infrastruktur. Einen spektakulären Boom erlebt die Büroarbeit im Homeoffice. Das Arbeiten in den eigenen vier Wänden stand bisher nicht im Fokus des strategischen Personalmanagements öffentlicher Einrichtungen. Daher mangelt es auch an Erfahrungen, wie man damit umgeht. Doch was heißt die Corona-Krise konkret für die Kommunalverwaltungen vor Ort? Praktiker nehmen dazu kurz und knackig Stellung.
Heute mit Stefan Frey, Landrat von Starnberg.

  1. Wie ist die Lage derzeit im Landratsamt Starnberg (Stichworte z.B. Arbeitszeitrahmen, veränderte Verwaltungsabläufe)
    Der Arbeitszeitrahmen hat sich nicht verändert, bei uns gibt es schon seit vielen Jahren eine gleitende Arbeitszeit. Die Beschäftigten können und müssen ihren Tagesablauf, ausgerichtet auf ihr Aufgabengebiet eigenverantwortlich regeln. Neu ist, dass wir den Beschäftigten jetzt bis zu 60 Prozent der regulären Arbeitszeit im home office ermöglichen.
  1. Wie viele Mitarbeiter des Landratsamtes arbeiten derzeit im Homeoffice? Wie sind die ersten Erfahrungen mit dem Arbeiten im Homeoffice?
    Derzeit arbeiten ca. 320 Mitarbeiter*innen im home office. Die Erfahrungen sind sehr positiv. Die Beschäftigten ersparen sich vielfach weite Anfahrtswege. Die Erreichbarkeiten sind gewährleistet. Für viele bietet die Arbeit zu Hause auch Entlastung, gerade wenn Kinder betreut werden müssen.

  2. Aus der Not eine Tugend machen: Kommt jetzt das Ende der Papierverwaltung? Wird jetzt das kommunale Leben vollends digital?
    Mittelfristig ist das genau das Ziel. Immer weniger Papier, immer mehr digitale Vorgangsbearbeitung. Man hat die komplette Akte stets griffbereit
  1.  Wann ist es aus Ihrer Sicht auch mal sinnvoll analog unterwegs zu sein?
    Wenn es um persönliche Anhörungen in einigen Rechts- und Verfahrensbereichen geht oder unmittelbarer Sichtkontakt zwingend notwendig ist.
  2. Ein Blick in die optimistische Glaskugel: Was wird sich aus Ihrer Sicht nach der Corona-Krise im Landkreis Starnberg verändern?
    Die Menschen werden viele Verwaltungsgeschäfte online, telefonisch oder per E-Mail abwickeln. Ein unmittelbarer persönlicher Kontakt zwischen Antragsteller und Behörde wird in weniger Fällen als notwendig erachtet werden. Das spart vor allem eines, Zeit!

Vielen herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen
Rolf Dindorf

Bild: (c) Landratsamt Starnberg


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