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Kommt es im Jahr 2030 zu Geisterbehörden? Bis zu diesem Datum verlassen etwa 1,2 Mio Beschäftigte den öffentlichen Dienst. Woher den Nachwuchs angesichts von Fachkräftemangel und teilweiser überalterter Arbeitskultur nehmen? In manch einer Behördenspitze keimt die einfache Lösung, die Digitalisierung schafft Rationalisierungspotential. Selbst wenn die These stimmt werden nicht 1,2 Mio Arbeitsplätze wegfallen.
Der unterschätzte demographische Wandel
Wie drastisch die Lage im öffentlichen Dienst durch den demographischen Wandel ist verdeutlichen folgende Zahlen:
Bis zum Jahr 2030 werden in Sachsen rund die Hälfte der Mitarbeiter den öffentlichen Dienst verlassen
Derzeit fehlen 2500 ausgebildete Bademeister in Deutschland. Tendenz steigend
15 Prozent der Dienstposten sind bei der Bundeswehr nicht besetzt
Im Jahr 2030 werden etwa 40% der Beschäftigten die Stadt Mühlheim verlassen haben
Schon heute bremst der Arbeitskräftemangel die Dienstleistungsfähigkeit der Ämter. Fehlende Bauingenieure lassen Baugenehmigungen zur Sanduhr werden. Warteschlangen bei den Bürgerdiensten durch fehlende Verwaltungsangestellte führen zu Frust bei den Bürgern.
Agile Verwaltung und Arbeitgeberattraktivität
Der öffentliche Dienst kann es besser. Längst werden nicht alle Potentiale einer attraktiven Verwaltungskultur ausgeschöpft. Mit einer agilen Arbeitskultur wird das schwierige Thema Personalgewinnung schon einfacher. Alles beginnt mit einem agilen Bewerbungsprozess. Vorbei sein sollte die Zeit mit Einstellungsverfahren von 5,3 Monaten Dauer. Kurz und knackig lautet die Devise.
Keinen Fahrstuhl in den Himmel aber ein modernes Personalentwicklungskonzept zur Stärkung der hauseigenen Talente braucht der öffentliche Dienst. Schneller und effektiver arbeiten mit einer agilen Arbeitskultur funktioniert nur bei gut geschulten Beschäftigten. Schöner Nebeneffekt: Attraktives Arbeiten zieht potentielle Bewerber an.
Im großen Stil in die agile Arbeitskultur zu investieren bedeutet auch, das Büro der Zukunft vor Augen zu haben. Amtsstuben, die Wirken wie aus der Zeit gefallen wirken sowohl auf die Mitarbeiter als auch potentiell interessierte Mitarbeiter abschreckend.
Damit beispielsweise Stadtverwaltungen, Landesämter für Mess- und Eichwesen oder das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie attraktiver und wettbewerbsfähiger als Arbeitgeber werden ist auch eine Änderung der Denkrichtung notwendig. Eine agile Verwaltung ist kein Selbstzweck. Sie ist die Antwort auf die Herausforderungen unserer disruptiven Zeit. Aufbruchsstimmung kann nur entstehen, wer sich der Debatte um eine moderne Verwaltungsarbeit stellt.
Beitragsbild: (c) iStock

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