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Taschenspielertrick sinnstiftende Führungskultur in der öffentlichen Verwaltung? Ist das nicht wieder die übliche Selbstbeweihräucherung eines Führungskräfteberaters?
Lassen wir den Bestseller-Autor Malcolm Gladwell (Überflieger. München 2014. S. 135) zu Wort kommen: „“Es ist nicht unser finanzieller Verdienst, der uns am Arbeitsplatz glücklich macht. Es ist die Frage, ob unsere Arbeit uns erfüllt.“
Der häufig geäußerte Denkfehler in öffentlichen Verwaltung lautet: ‚Wir können nicht so gut zahlen wie die Unternehmen‘. Dabei wird schlicht übersehen, dass werteorientierte und damit sinnstiftende Führungskultur eine viel größere Bedeutung für die meisten Mitarbeitenden hat als der schnöde Mammon Geld.
Segel setzen: Sinnstiftende Führungskultur in der Verwaltung wirklich leben
„Die demografische Entwicklung treibt eine Abwärtsspirale an, gegen die die Kommunen, die Länder und der Bund viel zu wenig gegensteuern.“, äußert sich der dbb Vorsitzende Ulrich Silberbach. Nahezu 300.000 Beschäftigte fehlen aktuell bei Bund, Ländern und Kommunen. Tendenz durch den demographischen Wandel im öffentlichen Dienst steigend. Nicht nur für die Generation Z ist eine sinnstiftende Arbeitskultur ein bedeutsamer Faktor für eine Bewerbung.
Der Management-Guru Prof. Peter Drucker (The Effective Executive. München 2014. S. 64) schreibt pointiert: „Doch genau wie unser Körper Vitamine und Mineralien braucht, muss sich jede Organisation auch zu bestimmten Werten verpflichten und diese immer wieder bekräftigen. Es muss etwas geben, wofür ‚diese Organisation steht‘, sonst kommt es zu Desorganisation, Desorientierung und Paralyse.“
Ergänzend: Es kommt sonst auch zu Veränderungsresistenz und Innovationsbräsigkeit.
Bis in die Haarspitzen kommt es darauf an, dass jede öffentliche Organisation, sei es Kommunalverwaltung, Stadtwerke oder Landesjugendamt, sich die Fragen stellt:
- ‚Warum gibt es uns‘?
- ‚Was ist unsere aktuelle und zukünftige Daseinsberechtigung‘?
Eine sinnstiftende Führungskultur in der öffentlichen Hand erarbeitet damit die Grundlagen für sowohl die Nachwuchsgewinnung als auch Innovation. Pauschalisierte Schlagworte wie agile Verwaltung, New Work, Fehlerkultur usw. sind unspezifisch und sinnentleert. Wer den Mitarbeitenden im Bürgercenter, Justizdienst, Pressestelle, Sozialversicherung etc. hilft (führt) Sinn zu finden in der Tätigkeit, erzeugt mehr überzeugte und motivierte Gefolgschaft, als durch bloße Anweisung. Das Ziel einer sinnstiftenden Führungskultur liegt darin, Mechanismen in der Verwaltung zu etablieren, die dauerhaft gewinnbringend den Grund für Veränderung (Stichwort Verwaltungsmodernisierung) vermitteln. Dann steigt auch die Innovationsbereitschaft bei den Beschäftigten.
Sinn führt!
Photo: iStock (c)
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