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Deutschlands Kommunalverwaltungen: Überfällige Besinnung auf das Homeoffice?
Corona macht möglich was seit Jahren kluge Köpfe im Personalmanagement für Gemeindeverwaltungen oder kommunale Arbeitgeber gefordert haben: Home-Office-Arbeitsplätze für mehr Mitarbeitende.
Homeoffice in der Kommune: Ausbruch aus der Wagenburg
Gehörte Heimarbeit in der Vor-Corona-Zeit in den Kreis- oder Stadtverwaltungen noch zu den ‚exotischen‘ Arbeitsformen so lässt sich mit den Worten von Landrat Schartz (Kreisverwaltung Trier-Saarburg) resümieren: „Viele Neuerungen werden auch nach der Pandemie bleiben – und Home-Office-Arbeitsplätze gehören dann weiterhin zum normalen Arbeitsalltag der Kreisverwaltung“. Waren zu Beginn 2020 29 Arbeitsplätze in der Kreisverwaltung Trier-Saarburg ausgewiesen sind es aktuell 210.
Der Landkreis Trier-Saarburg ist leider nicht überall in der kommunalen Republik. So schreibt der Digital-Verband Bitkom: „Den größten Handlungsbedarf sehen wir jedoch in der Öffentlichen Verwaltung. Die meisten der 5 Millionen Beschäftigten der Öffentlichen Hand könnten von ihrer Tätigkeit her auch zu Hause arbeiten, den wenigsten wird es bislang ermöglicht. So wird zum Beispiel in jeder zweiten Kommune Homeoffice für kommunal Beschäftigte überhaupt nicht ermöglicht. Die Verpflichtung gegenüber den Unternehmen sollte ebenso auf die Öffentliche Verwaltung angewandt werden. Hier muss sich die Politik in Bund, Ländern, Städten und Gemeinden an die eigene Nase fassen. Wie es geht, haben jene Verwaltungen schon bewiesen, die bereits frühzeitig die Digitalisierung ihrer internen Prozesse in Angriff genommen haben und relativ schnell und weitreichend auf Homeoffice umstellen konnten.“
Dornröschenschlaf beenden: Aufbruch in die Kommunalverwaltung der Zukunft
Der zum Teil desaströse digitale Zustand in Gemeinden betrifft keineswegs nur die miserable Ausstattung mit Homeoffice-Arbeitsplätzen. Von geschultem Personal im Umgang mit Online-Tools bis hin zu Führungskräfteprogrammen zum Führen im Homeoffice fehlt es an allen Ecken. Effektivität und Handlungsfähigkeit von Führungskräften und Beschäftigten hängen zentral von Technik und (!) Wissen ab. Same Procedure as every year wird es zukünftig nicht mehr geben. Ein strategisches Personalmanagement mit Weitblick gehört – wo noch nicht vorhanden – in den kommunalen Verwaltungen bzw. bei den kommunalen Arbeitgebern installiert.
Bill Gates schrieb 1996 in seinem Buch ‚The Road Ahead‘: „We always overestimate the change that will occur in the next two years and underestimate the change that will occur in the next ten. Don’t let yourself be lulled into inaction.“
Johannes Ludewig, Leiter des Normenkontrollrates erklärte schon 2019 im Handelsblatt: „Die moderne Verwaltung ist mal in Deutschland erfunden worden. Im 19. Jahrhundert ist die ganze Welt nach Preußen gepilgert, um zu sehen, wie eine moderne Verwaltung funktioniert. Heute reisen wir nach Estland und Dänemark.“ Oder die kommunalen Vertreter reisen nach Wien.
Unter dem Titel „Kulturrevolution in den Amtsstuben“ bringt es die Süddeutsche Zeitung auf den Punkt: „Angela Merkel weiß nur zu gut, was es heißt, ein vormodern verwaltetes Land zu regieren, in dem die Gesundheitsämter den Infektionsketten noch mit Faxen hinterherjagen.“
Photo: iStock (c)
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Interessanter Artikel: Ich glaube das Thema muss aber von den Verwaltungschefs initiiert werden. Wenn keine Vertrauensbasis da ist, kann das nicht funktionieren. Auch gibt es immer noch viel zu viele Akten in Papierform. Jetzt rächt sich jahrelang das Thema Digitale Verwaltung auf die lange Bank geschoben zu haben. Gehen wir’s an
Genau. Gehen wir es endlich an. Keine Chance mehr der Aufschiberitis.