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Zuerst traf es den Landkreis Bitterfeld. Jetzt wurde die Stadtverwaltung in Geisenheim Ziel eines Hackerangriffes. Welche Kommune trifft es als nächste Verwaltung?
Die Stadtverwaltung Geisenheim schreibt zum Vorfall:
„Die Stadtverwaltung Geisenheim wurde Opfer eines Hackerangriffs auf das städtische EDV-Netz. Nach derzeitigem Kenntnisstand hat ein sog. Maleware-Virus einen Trojaner ins System eingeschleust. Dieser wurde zwar durch den sehr sensibel eingestellten Virenscanner entdeckt, allerdings konnte die Installation des Trojaners nicht verhindert werden. Vermutlich könnte es sich um eine infizierte Datei gehandelt haben, welche so nicht unmittelbar als schädliche Datei zu erkennen gewesen war.
Es wurden umgehend alle erforderlichen Sicherungsmaßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Ferner wurde umgehend das Landeskriminalamt Hessen (HLKA) eingeschaltet, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) informiert und Strafantrag gegen Unbekannt bei der Polizei gestellt. Aktuell wird versucht Unterstützung durch eine Fachfirma für Cyberangriffe zu bekommen, was sich auf Grund der hohen Auslastung dieser Unternehmen als schwierig gestaltet. Das HLKA wird vermutlich eine umfassende forensische Untersuchung des kompletten EDV-Systems starten.
Nach derzeitigem Kenntnisstand sind die Stadtverwaltung und die Stadtwerke Geisenheim für mindestens drei Wochen „offline“. Bedeutet, es können keine E-Mails von extern eingehen und alle Fachanwendungen der Ämter funktionieren nicht. Telefonisch sind die Stadtverwaltung und die Stadtwerke Geisenheim weiterhin erreichbar.“
Der Landrat des Landkreises Anhalt-Bitterfeld hat am 09.07.2021 den Katastrophenfall für den Landkreis festgestellt. Grund war ein Cyberangriff auf das gesamte IT-System aller Standorte der Kreisverwaltung.
Die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung ist durch den Angriff in erheblichem Umfang bis auf Widerruf extrem eingeschränkt.
Gerade kleinere Kommunalverwaltungen verfügen nur über eingeschränkte Ressourcen um sich vor Hackerangriffen zu schützen. Bund und Länder müssen deutlich mehr in die IT-Infrastruktur – gerade auch kleinerer Gemeinden – investieren. Ansonsten droht das nächste Geisenheim.
Photo: iStock (c)
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