Wie können wir dem Fachkräftemangel begegnen und unsere Arbeitskultur neu gestalten?
Wem fällt in der Verwaltung nicht ein Stein vom Herzen bei der Besetzung einer Stelle? Allein 137.000 offene Stellen für IT-Experten/innen gibt es derzeit in Deutschland.
Der Fachkräftemangel ist vielerorts in den Behörden und Sozialversicherungen zu spüren. Dabei liegt der Fokus der Verwaltungsspitzen zunehmend neben der Mitarbeitergewinnung auch auf der Personalbindung.
Wertewandel?
Wandel und Veränderung allenthalben. Dabei gerät der Wertewandel rasch auf das Abstellgleis. Die Pandemie hat Spuren hinterlassen. Das beginnt schon beim Homeoffice. Nur 8% der Mitarbeitenden wollen laut der Studie ‚Verwaltung in Krisenzeiten‘ nicht im Homeoffice arbeiten. Die deutlich spürbare Veränderung in der Erwartungshaltung der Mitarbeiten über die Generationen hinweg muss zwangsläufig zu Änderungen in der Führungs- und Verwaltungskultur führen. Die Vorhängeschlösser zu einer sinnorientierten Arbeitskultur für Wissensarbeiter müssen geknackt werden. Nicht nur an dieser Stelle kommen die Führungskräfte in der Verwaltung ins Spiel. Geprägt vom Denken des Industriezeitalters im Hinblick auf Mitsprache- und Mitgestaltungsmöglichkeiten, Freiräume, Führung auf Augenhöhe, Mitarbeitermotivation, Personalbindung, usw. gilt es eine gedankliche Rakete zu zünden und sich selbst als Führungskraft zu fragen: Bin ich noch auf der Höhe der Zeit?
Mitarbeiterbindung: Fassadenwechsel in der Verwaltung?
Welches Organisationsbild symbolisiert für Sie als Führungskraft die „Stadtverwaltung der Zukunft“?
Nur ein drastischer Wandel des Selbstbildes in vielen Behörden wird die gewünschten Fachkräfte wie Technikerinnen, Geomatiker, Straßenwärterinnen, Radverkehrsplaner, Fachangestellte für Bäderbetriebe, usw. bringen.
8 Fragen: Zieht die Verwaltung die richtigen Schlüsse aus dem Wertewandel?
Augen zu und durch wird nicht reichen. Erodiert die Leistungsfähigkeit erodiert das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat. Sehr gute Verwaltungsarbeit ist das Fundament von Demokratie und Staats-vertrauen. Bis 2035 könnten 7 Millionen Fachkräfte fehlen konstatiert das IAB diese Woche. Doch wie dem ganzen begegnen?
- Die Verwaltungsspitzen in den Behörden müssen eine grundlegende strategische Überprüfung ihres Personalmanagements in die Wege leiten. Was haben wir bisher für attraktivere Arbeitsbedingungen und die Mitarbeiterbindung getan?
- Was ist der Preis, wenn wir so weitermachen wie bisher?
- Wie müssen unsere Führungskräfte mental und fachlich aufgestellt sein, damit der Wertewandel positiv angegangen werden kann?
- Was ist uns die Aus- und Weiterbildung in der Kreisverwaltung wert? Wer rastet, der rostet. Gerade die Generation Z hat dies verstanden. Wer bis 67 arbeiten muss dem bleibt zwangsläufig nichts anderes übrig als sich regelmäßig aus- und weiterzubilden.
- Ausgetretene Pfade gilt es auch im strategischen Personalmanagement im Hinblick auf die Babyboomer zu verlassen. Welche Annahmen liegen Ihren Bildern bezüglich der Generation Silberhaar zugrunde?
- Inwieweit spielt die Vertrauenskultur in Ihrem Katasteramt eine zentrale Rolle? Gerade im Hinblick auf das Arbeiten in den eigenen vier Wänden wird das Führen auf Distanz ohne Vertrauen sehr herausfordernd.
- Welches Werteverständnis liegt unserer Verwaltungskultur zugrunde?
- Die Schlagworte der agilen Verwaltung sind hinlänglich bekannt: Virtuelle Teams, mobiles Arbeiten, agile Methoden, selbstorganisierte Teamarbeit, Vernetzung, Sinnstiftung, usw. Was haben Sie bisher dazu beigetragen, diese veränderten Arbeitsvorstellungen (Werte) im Landesamt zu etablieren?
Kommen Sie ins Handeln! 0631 6259657 (Rolf Dindorf)
Photo: iStock(c)
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Wie können wir dem Fachkräftemangel begegnen und unsere Arbeitskultur neu gestalten?
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