- Zukunftsradar Digitale Kommune: Ist KI angekommen? - 27. November 2023
- Nationaler Normenkontrollrat: Bürokratie abbauen - 26. November 2023
- Verwaltung: Ist die Generation Z wirklich so schlecht? - 4. November 2023
In vielen Rathäusern und Landratsämtern droht eine ungewohnte Personalnot. Zunehmend macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar. Ingenieure, Architekten, Ärzte, Erzieherinnen, IT-Techniker sind zunehmend Mangelware in den Kommunalverwaltungen. Angesichts des demographischen Wandels wird sich der Trend noch verstärken. Viele Städte und Landratsämter verhalten sich aber weiterhin so, als gäbe es das Problem gar nicht. Allein in Berlin wird bis 2020 jeder vierte Beschäftigte im öffentlichen Dienst in den Ruhestand gehen.
Digitalisierung als Lösung des Fachkräftemangels?
So mancher Rathauschef schielt auf die Digitalisierung. Da bräuchte man doch weniger Personal. E-Government mit Bürgerkonto oder Chatbots kommt sicher. Doch werden die Kommunalverwaltungen weiterhin einen Personalstamm brauchen. Die Qualifikationen für das Personal ändern sich. Die Aufgabenflut nimmt eher noch zu. Die Digitalisierung wird Mitarbeiter von Standardprozessen erleichtern. Dadurch können sie individueller auf Bürgerverlangen eingehen. Eine deutliche Personalreduktion durch Digitalisierung ist nicht zu erwarten.
Personalentwicklungskonzept als Papiertiger?
Städte, Landkreise, Samtgemeinden und Verbandsgemeinden sind gefordert ein zukunftsorientiertes Personalentwicklungskonzept zu erarbeiten. „Aber wir haben doch schon eins“ lautet die gängige Antwort. Bei Nachfrage stellt sich heraus, dass das Personalentwicklungskonzept nicht bekannt, umgesetzt oder schon längst veraltet ist. So als gäbe es keinen Wertewandel, keine digitale Transformation oder keinen demographischen Wandel. Der Papiertiger namens PE-Konzept.
Mitarbeitergewinnung in Kommunalverwaltungen
Es reicht nicht mehr aus Fachkräfte mit dem Slogan „sicherer Arbeitsplatz“ zu ködern. In Zeiten des Fachkräftemangels gibt es genügend attraktive Alternativen in der Privatwirtschaft oder angelehnten Branchen des öffentlichen Dienstes. Die Generation Z ist gefragt wie nie. Da muss mehr kommen. Krefeld beispielsweise hat mit seiner Kampagne „Krefeld kann was“ eine interessante Fachkräfte-Initiative für den Standort Krefeld aufgelegt. Auch die Stadtverwaltung Krefeld präsentiert sich als attraktive Arbeitgeberin.
Geld ist nicht zwingend der ausschlaggebende Punkt für Fachkräftemangel. Unbefriedigende Eingruppierungen von Jobs, Stellenbefristungen oder nur geringe Aufgeschlossenheit gegenüber Neuerungen sind Gründe warum der Fachkräftemangel die Kommunalverwaltungen erreicht. Notwendig sind neben einem innovativen Personalmarketingkonzept auch die Stärkung des Zusammenhalts (Stichwort Vertrauenskultur) oder ein Nachwuchsführungskräftekonzept. Ziel ist eine attraktive Arbeitgebermarke zu schaffen.

3 M: Mitarbeiterbindung – Mitarbeitermotivation – Mitarbeiterzufriedenheit
Wie können wir dem Fachkräftemangel begegnen und unsere Arbeitskultur neu gestalten?
Schreibe einen Kommentar