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Für die Stadt Stuttgart nimmt die Möglichkeit, Führungspositionen auch in Teilzeit wahrnehmen zu können an Bedeutung zu. Sie will den individuellen Bedarfen von Führungskräften gerecht werden, damit diese ihre beruflichen und persönlichen Lebenssituationen vereinbaren können.
Gleichzeitig sieht die Stadt als Arbeitgeberin darin auch eine interessante Möglichkeit der Personalentwicklung für Mitarbeitende, die damit trotz reduzierter Arbeitszeit Führungsfunktionen übernehmen können.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels besteht nicht nur Fachkräftemangel, sondern auch Führungskräftemangel. „Führung in Teilzeit“ ist für die Stadt daher ein Attraktivitätsmerkmal und eine wichtige Maßnahme zur Bindung und Gewinnung von Mitarbeitenden, die so Beruf und beispielsweise Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen, Zeit für Weiterqualifizierungen oder Hobby und Ehrenamt besser vereinbaren können.
Zahlreiche Führungskräfte in Teilzeit
Bei der Landeshauptstadt arbeiten derzeit schon 211 Führungskräfte in Teilzeit. Die Teilzeitquote bei Führungskräften insgesamt liegt bei 18 Prozent. Dabei ist vollzeitnahe Führung bislang noch das meistgenutzte Modell, gefolgt von Führung im Tandem. Vollzeitnah bedeutet, dass eine Führungskraft die alleinige Führungsverantwortung ausübt. Bei einer Tandemführung teilen sich zwei Führungskräfte sowohl die Aufgabengebiete als auch die Führungsverantwortung. Bereits seit 2011 unterstützt die Stadt interessierte Führungskräfte, Mitarbeitende und Bereiche, die Führung in Teilzeit umsetzen wollen, beispielsweise durch einen Handlungsleitfaden mit Checklisten und Coaching‐Angebote.
Die zentrale Personalentwicklung hat das Modell „Führung in Teilzeit“ jetzt grundlegend evaluiert. So wurden alle Führungskräfte in Teilzeit zu einer Online‐Befragung eingeladen. Interviews und Workshop folgten, um weitere sinnvolle Handlungsfelder und Maßnahmen zu deren Unterstützung abzuleiten.
An zentraler Stelle stehen für die Befragten die Möglichkeit, sich mit anderen Führungskräften, die in Teilzeit arbeiten, auszutauschen und zu vernetzen. Daher werden solche Austauschformate und Netzwerktreffen seitens der zentralen Personalentwicklung initiiert. Zudem wird ein umfassendes Service‐ und Informationsangebot für interessierte Personen an diesem Führungsmodell ausgebaut. Dies umfasst auch die Begleitung des Prozesses bis zur Übernahme einer Führungsstelle. Aktive Unterstützung können Führungskräfte zudem durch ein begleitendes Coaching erfahren, das unter anderem die Aufgaben und Anforderungen an diese spezifische Führungsrolle beleuchtet.
Damit ein Führungstandem gut und effizient zusammenarbeiten kann, ist eine gemeinsame Überschneidungszeit für Austausch und Abstimmungen sinnvoll. Um diese Überschneidung gewährleisten zu können, wurden hierfür zunächst zwei sogenannte Poolstellen geschaffen und im Rahmen der Haushaltsplanberatungen Ende 2021 um eine weitere Stelle erhöht. Weitere unterstützende Maßnahmen sind durch die zentrale Personalentwicklung geplant.
Photo: iStock(c)
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