Ist das Kind – pardon der Fachkräftemangel in der Verwaltung – schon in den Brunnen gefallen? Werfen wir einen kurzen Blick auf die Personallage in den deutschen Unternehmen. „Der Fachkräftemangel in den Betrieben ist zurück: schneller und in größerem Umfang als von vielen erwartet“: So fasst der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks die Ergebnisse des DIHK-Reports Fachkräfte 2021 zusammen. „Wir haben bei den Arbeitskräften den Zenit erreicht. In den kommenden Jahren wird es für die Unternehmen ein immer mühsameres Geschäft, sich gegen die Fachkräfteengpässe zu stemmen.“
Fachkräftemangel und Personalgewinnungskonzepte
Richten wir den inhaltlichen Kompass auf die öffentliche Verwaltung. Wie schaut es in den Amtsstuben mit dem Fachkräftemangel aus?
- In der Stadt Remscheid verlassen in den nächsten 10 Jahren 300 Mitarbeitende das Rathaus.
- Thüringen verliert bis 2030 etwa 46 Prozent der Richter und Staatsanwälte
- 173000 Fachkräfte fehlen aktuell bundesweit in den Kitas
- In Sachsen-Anhalt werden annähernd 40 Prozent der Richter und Staatsanwälte in Pension gehen
- Ca. 300 Polizeibeamte gehen jährlich in Brandenburg in den Ruhestand
Problemlos lässt sich die Liste mit fehlendem Personal (Kinderärzte, IT-Spezialisten, Pflegepersonal, Kita-Mitarbeitende, Bauingenieure) in den Behörden fortsetzen. Statt den Kopf in den Sand zu stecken und auf bessere Zeiten zu hoffen (oder auf Digitalisierungsgewinne) steht die Entwicklung eines strategischen Personalgewinnungskonzeptes im Raum.
Die Erfahrung zeigt, dass in vielen Kommunal- und Landesbehörden ein Strategiepapier zur Mitarbeitergewinnung und/oder Mitarbeiterbindung schlicht fehlt. Dabei lasen sich die demographischen Personaldaten leicht ermitteln. Doch mit der Analyse der Personaldaten und dem Entwickeln strategischer Personalszenarien ist es nicht getan. Kommunalverwaltungen und Landesbehörden sind aufgefordert über Jahre hinweg eine systematische Personalgewinnung mit Konzept zu betreiben.
6 Erfolgsfaktoren zur Mitarbeitergewinnung in der Verwaltung
- Systematische Analyse der demographischen Personallage in der Stadtverwaltung
Der demographische Wandel im öffentlichen Dienst wird personalpolitisch eine der größten Herausforderungen der Zukunft - Strategische Neuausrichtung des Arbeitgeberimages der Kreisverwaltung
- Wagenburg verlasen und ein modernes und zielführendes Personalgewinnungskonzept kreieren
Fragen Sie sich: Was hindert uns daran die besten Mitarbeitenden zu gewinnen? - Nicht am falschen Ende sparen bedeutet für Landesverwaltungen in den nächsten Jahren viel Geld für die Mitarbeitergewinnung wie auch Personalbindung in die Hand zu nehmen. Gute und motivierte Fachkräfte wird es nicht mehr zum Spartarif geben. Die Alternative sind frustrierte Mitarbeitende und Bürger die unter dem Personalmangel leiden. Man denke nur an ausfallende Gerichtsverhandlungen oder ewig sich hinschleppende Bauanträge (Stichworte: Antragstellung und Bearbeitungsdauer).
- Personalmangel in der Kommunalverwaltung wird sich nur durch den Mut zu unkonventionellen Personalgewinnungskampagnen bekämpfen lassen. Ein Blick zur Stadt Hamm, Gelsenkirchen oder Köln (Sabine ausm Bürgerbüro) zeigt Möglichkeiten unkonventionell das verstaubte Amtsimage abzustreifen.
- Mitarbeiterbindung in der Verwaltung? Wer in die Stadtverwaltung geht, bleibt? Wirklich? Gerade unter hochqualifizierten Wissensarbeitern nimmt die Tendenz zum Wechseln innerhalb des öffentlichen Dienstes zu. Bessere Bezahlung, effizientere Führungskräfte, weniger Personalmangel oder modernere Arbeitsbedingungen führen zum Umsteigen zur konkurrierenden Behörde. Computer- und Netzwerkspezialisten suchen weniger nach Sicherheit als nach einer agilen Verwaltung. Personalgewinnung hängt untrennbar mit Mitarbeiterbindung zusammen. Abgesehen davon, dass motivierte Mitarbeitende die besten Markenbotschafter zur Personalgewinnung sind.
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Photo: iStock(c)

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Wie können wir dem Fachkräftemangel begegnen und unsere Arbeitskultur neu gestalten?
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