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Kopf in den Sand: Das Bild zeichnet das Verhalten vieler Kommunal- und Landesverwaltungen in den letzten Jahren wenn es um den demographischen Wandel geht. Aktuell bestes Beispiel hierfür Astrid-Sabine Busse (SPD), Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie. Auf einer Pressekonferenz sagte sie laut Augsburger Allgemeine: „Die geburtenstarken Jahrgänge, zu denen sie selbst gehöre, gingen in den Ruhestand. „Gleichzeitig dauert es noch viele Jahre, bis Kohorten wieder so stark sind, dass genügend junge Menschen ausgebildet werden“, sagte Busse.
Statt sich auf eine neue Ära mit veränderten Vorstellungen zur Arbeitswelt einzustellen (Stichwort New Work) wartet man in Berlin auf eine neue Welle junger Menschen, die natürlich alle Lehrkräfte werden möchten
Demographischer Wandel erschüttert Personalarbeit
Das Personalmanagement und die Führung in Verwaltungen beruht auf einem – zumindest in Teilen – veralteten Wertebild (Hierarchie, Sicherheit, reaktives Handeln, geringe Veränderungsbereitschaft) der vergangenen Jahrzehnte. Dazu kommt der Blick auf zahlenmäßig starke Kohorten junger Menschen. Der demographische Wandel, die Digitalisierung und der Wertewandel erschüttern dieses Wertebild nachhaltig. Die Zahl der Nachwachsenden nimmt ab. Dazu kommt, dass eine Mehrzahl der jungen Menschen studiert/ studieren möchte. Gerade für viele Wissensarbeiter (Architektinnen, Ärzte, Bauingenieure, Informatikerinnen u.a.) ist langfristige Sicherheit kein wesentlicher Aspekt bei der Berufswahl. Eine attraktive Arbeitgebermarke Kommunalverwaltung/Landesuntersuchungsamt/Polizeibehörde bleibt zukünftig eine Daueraufgabe damit sich genügend Bewerber/innen einfinden.
Verwaltung: Arbeitgeberattraktivität ist eine Dauerbaustelle
Mit Speck fängt man Mäuse. Eine ansprechende Arbeitgeberattraktivität umfasst aber mehr als schicke Homepages oder eine gelungene Werbekampagne auf Bussen. So schreibt treffend Christian Zierau, Personaldezernent in Kiel, auf seinem LinkedIn -Account: „Neue Führungskultur etablieren: Wir müssen unsere Organisation ertüchtigen und eingefahrene Rituale über Bord werfen, um den tiefgreifenden Veränderungen aktiv zu begegnen. Das ist viel mehr als sich nur über die Zustände zu ärgern. Dafür braucht es eine andere Führungskultur, die Veränderungsbereitschaft, Wirksamkeit und Innovationsfähigkeit fördert.“
Kann die Verwaltung eine neue Personalära?
Wenn wie in Kiel in den nächsten 10 Jahren rund 50% der Führungskräfte in Pension/Rente gehen, dazu zahlreiche Mitarbeitende (auch im gewerblichen Bereich!) wird es mit kosmetischen Veränderungen im Personalmanagement nicht getan sein. Eine langfristige und damit strategische Personal-, Organisations- und Finanzstrategie sind gefragt.
„Bei den zentralen Herausforderungen für die Zukunft stehen für die Behördenleiter Personalthemen ganz oben. Fast 45 Prozent nannten eine demografieorientierte Personalpolitik…“, schreibt das Handelsblatt zu einer aktuellen Studie.
Der Kampf um die (jungen) Fachkräfte für die Verwaltung von Morgen wird in den nächsten Jahren an Härte noch zulegen. Die interaktive Alterspyramide von DESTATIS (statistisches Bundesamtes) zeigt wunderbar die Bevölkerungsentwicklung der kommenden Jahre:
Nur eine halbherzige demografieorientierte Personalpolitik wird dem Fachkräftemangel nicht mehr gerecht werden. Die Wucht des Personalverlustes bzw. der Personalgewinnung wird die Personal- und Organisationskultur erheblich verändern. Viele Gewissheiten bei Führungskräften und Mitarbeitenden geraten ins Wanken. Haben Sie darauf schon begonnen personalpolitische Antworten zu entwickeln?
Kommen Sie ins Handeln! Packen Sie den demographischen Wandel bei den Hörnern. 0631 6259657 (Rolf Dindorf)
Photo: iStock (c)
Gestalten Sie eine starke Mitarbeiterbindung für langfristige Fachkräftegewinnung!
Wie können wir dem Fachkräftemangel begegnen und unsere Arbeitskultur neu gestalten?
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